Das richtige Werkzeug für den Radwechsel im Pannendienst: Akku- oder Druckluft-Schlagschrauber?
Beim Radwechsel geht es vor allem um Schnelligkeit, nicht nur in der Werkstatt, sondern erst recht im Pannendienst. Servicetechniker, die in dieser Branche unterwegs sind, müssen sich gut überlegen, welches Werkzeug sich für ihre Zwecke am besten eignet. Unter anderem geht es dabei um die Entscheidung zwischen Akku- und Druckluft-Schlagschrauber. Deren Vorzüge und Nachteile stellen wir Ihnen in diesem Leitfaden kurz vor.
Das Geschäft mit dem Rad- und Reifenservice hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Räder werden immer häufiger außerhalb der traditionellen Kfz-Werkstätten gewechselt, und neue Akteure traten in Erscheinung. Sie bieten den Rad- und Reifenwechsel oder auch die Pannenhilfe an praktisch allen Orten an. Vor allem dort, wo es für die Kunden bequem ist, wie zu Hause. Die neuen Dienstleistungen haben auch die Bedürfnisse der Servicetechniker an die eingesetzten Werkzeuge und Geräte verändert.
Wenn in der Branche traditionell Druckluftwerkzeuge die bevorzugte Wahl darstellten, so sind jetzt, dank Verbesserungen bei Design und Leistung, Akkuwerkzeuge – also Elektrowerkzeuge ohne Kabel – beliebter geworden. Das gilt insbesondere für Einsätze, die ein hohes Maß an Flexibilität und Mobilität erfordern. Wie jede Lösung ihre Vor- und Nachteile hat, so bringt auch jedes Werkzeug seine eigenen Besonderheiten mit:
Die Vorteile von Akku-Schlagschraubern:
Akku-Schlagschrauber sind elektrische Werkzeuge ohne Kabel. Sie werden häufig als die beste Lösung für den mobilen Radwechsel angesehen, denn sie bieten eine Menge Vorteile. Dazu zählt vorrangig die hohe Bewegungsfreiheit und Unabhängigkeit, weil eben kein Kabel oder Druckluftschlauch im Weg und kein Kompressor erforderlich ist. Hinzu kommt, dass inzwischen sehr leistungsfähige Akku-Schlagschrauber auf dem Markt sind, so dass die Arbeiten überall und zu jeder Zeit verrichtet werden können. Für mobile Service-Techniker, die nicht in der Nähe ihres Einsatzortes parken können oder unter schwierigen Bedingungen arbeiten müssen, ist die kabellose Freiheit durchaus relevant. Und angesichts der inzwischen hohen Kapazitäten werden Akku-Schlagschrauber für immer mehr Profis interessant: Dank der neuen Lithium-Ionen-Akkutechnologie warten die Werkzeug mit bis zu 6 oder gar 9 Amperestunden (Ah) auf.
Akkuschrauber sind zwar immer noch etwas schwerer als vergleichbare Druckluftwerkzeuge. Dennoch bieten sie Anwendern hohen Komfort und hervorragende Ergonomie. Die modernsten Werkzeuge sind sogar mit sehr sinnvollen neuen Funktionen ausgestattet, wie einem Überdrehschutz oder Optionen für schlagloses Schrauben.
Auch wenn die Akkuleistung nicht mehr in Frage gestellt wird, muss daran erinnert werden, dass eine solche Technologie immer noch vom Ladezustand der Batterie abhängig ist – und dies immer sein wird. Also, liebe Benutzer*innen von Akkuwerkzeugen: Vergesst nie, den Ladestand Eures Werkzeugs zu prüfen, um immer einsatzbereit zu sein!
Die Vorteile von Druckluft-Schlagschraubern
Auf der anderen Seite setzen viele Anwender von Schlagschraubern immer noch Druckluftwerkzeuge ein – das gilt auch für mobile „Reifenwechsler“. Einer der wichtigsten Vorteile eines Druckluftwerkzeugs, neben den geringeren Kosten im Vergleich zum Akku-Tool, ist das bei gleicher Leistung niedrigere Gewicht. Es liegt bei einem langlebigen Schlagschrauber mit einem Gehäuse aus Verbundwerkstoff und durchschnittlich hoher Leistungsfähigkeit bei etwa 2 kg. Am Ende eines Arbeitstages macht das einen wirklichen Unterschied!
Abgesehen davon sollten Sie bei Ihrer Entscheidung pro oder contra auch die Einsatzbedingungen berücksichtigen: In einigen Situationen, vor allem außerhalb von Werkstätten, kann ein Akkuwerkzeug bei schlechtem Wetter (extreme Kälte, Regen …) vergleichsweise schnell Schaden nehmen. Dagegen halten Druckluft-Schlagschrauber solche Belastungen locker aus und leben länger. Druckluftwerkzeuge werden zudem für die geringeren Vibrationen und ihre sehr kompakte Bauweise geschätzt: Ein einziges Werkzeug können Sie für die verschiedensten Anwendungen einsetzen. Man muss allerdings in der Werkstatt einen Kompressor installieren – oder einen mobilen Kompressor im Service-Fahrzeug haben.
Egal, wie Sie sich entscheiden: Vergessen Sie nicht, dass zum richtigen Anziehen aller Räder ein Drehmomentschlüssel erforderlich ist!
Ob Sie für den Radwechsel einen Akku- oder einen Druckluft-Schlagschrauber wählen, wird hauptsächlich davon abhängen, ob Sie das Werkzeug in einer Werkstatt oder mobil einsetzen werden. Wenn für Sie beide Optionen infrage kommen, gehen Sie nach Ihrem Bauchgefühl: Mögen Sie eher leichte Werkzeuge, dann wählen Sie ein Druckluftwerkzeug. Ist Ihnen die Bewegungsfreiheit besonders wichtig, werden Sie sich vermutlich eher für einen Akkuschlagschrauber entscheiden.
Druckluft- und Akku-Schlagschrauber eignen sich beide für den täglichen Einsatz. Wählen Sie Ihre bevorzugte Variante anhand Ihrer spezifischen Bedürfnisse – oder gar beide, denn ein Maschinenpark mit beiden Antriebsarten kann sich durchaus sinnvoll ergänzen.
